Dienstag, 11. Mai 2010

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under construction................... HERLA Legendärer britischer König, der einen Zeitsprung erlebte beim Besuch einer Anderswelt / Zwergenwelt. Walter Map erzählt die Geschichte in seinem Werk De Nugis Curialium, das zwischen 1181-1182 aufgezeichnet wurde. Inhalt: Zeit: Irgendwann vor dem 6. Jahrhundert n.Chr. vor Eroberung Britanniens durch die Angelsachsen: Herla, König der allerältesten Briten, begegnet einem Bewohner der Anderswelt, einem namentlich nicht genannten Zwergenkönig, pigmeus, mit riesigem Kopf, leuchtendem Gesicht, rotem Bart und Ziegenfüßen. Die beiden schließen einen Pakt, gegenseitig an ihren Hochzeitsfeiern teilzunehmen. Danach verschwindet der Zwerg vor den Augen des Königs im Nichts. (Beamen). Am Tag der Hochzeit erscheint der Zwergenkönig mit zahlreichen Begleitern und unzähligen Geschenken. Wie aus dem Nichts stehen auf einmal Pavillons da, angefüllt mit den köstlichsten Speisen, die von Dienern in kostbaren Gefäßen serviert werden. Am Ende des Festes erinnert der Zwerg Herla an sein Versprechen, auch auf seine Hochzeit zu kommen, und im Nu sind die mysteriösen Gäste verschwunden. Nach einem Jahr geht Herla mit den Zwergen in deren Reich, um dort ebenfalls an einem Hochzeitsfest teilzunehmen. Dazu passieren sie eine Öffnung in einem hohen Kliff (Raum-Zeit-Tor ), durchschreiten eine Dunkelheit und betreten unmittelbar darauf ein helles Reich, das nicht durch Sonne und Mond beleuchtet ist, sondern durch Lampen. (Berginneres, Zwergenreich). Das Hochzeitsfest dauert drei Tage. Zum Abschied gibt der Zwergenkönig Herla zahlreiche Geschenke mit, darunter befindet sich ein kleiner Bluthund. Dieser dürfe nur im Arm gehalten werden und niemand dürfe vom Pferd steigen oder den Boden berühren, bevor nicht der kleine Hund abgesprungen sei, so geben die Zwerge die Anweisung. Herla und seine Begleiter erreichen wieder die Menschenwelt. Unterwegs treffen sie einen alten Schäfer, den sie nach dem Befinden der Königin befragen. Der alte Mann antwortet erstaunt, er könne sie kaum verstehen, denn er sei ein Angelsachse. Er weiß aber von einer alten Legende über eine Königin diesen Namens, deren Gemahl mit einem Zwergenkönig in einen Felsspalt gegangen sei und der nie wieder gesehen wurde. Das aber sei lange her, denn inzwischen seien seit über hundert Jahren die Angelsachsen die Herrscher des Königreichs und haben die Briten vertrieben. Herla und seine Begleiter sind erschrocken, denn sie hatten sich nur drei Tage lang im Zwergenreich aufgehalten, während in der Heimat offenbar hunderte von Jahren vergangen waren. Die Männer können sich kaum noch auf den Pferden halten. Einige von ihnen lassen sich vom Sattel herab auf die Erde gleiten, und Herla sieht, wie sie augenblicklich zu Staub zerfallen. Er erinnert sich an die Mahnung der Zwerge bezüglich des Hündchens. Da dieses keine Anstalten macht, zu Boden zu springen, kann niemand der Schar vom Pferd herab. Sie werden zu ewigen Wanderern ohne Ruh und Rast. Walter Map erwähnt noch, dass die Schar - die Truppen des Herlethingus - manchmal irgendwo und irgendwann gesehen worden sei. So letztmalig im Jahr 1133, dem ersten Jahr der Regierung von Henry II., und da habe man gesehen, wie die Schar im Wye River untergetaucht sei. Danach habe sie niemand wieder gesehen. (Master Walter Map's Book, De Nugis Curialium. Hrsg. F. Tupper / B. Ogle. London 1924 + www.maryjones.us/ctexts/map1.html ) Diese Geschichte ist einer der Fälle von Missing Time. 2004: Die Geschichte ist Teil des historischen Romans Mortal Love von Elizabeth Hand. ------------------------------------------------------------------------------------------------ Hessen Im deutschen Bundesland Hessen kennt man mehrere Überlieferungen, die mit einem Zeitsprung zusammen hängen. Altkönig: s.d. Odenberg: s.d. Widdarshausen (an der Werra, nahe Bad Hersfeld): An dem dem Ort Widdarshausen gegenüberliegenden Ufer der Werra gab es früher einen Ort namens Igeldorf, der im Krieg zerstört wurde. Dort sollen Wichtel / Zwerge ein junges Mädchen, das gerade beim Heumachen war, entführt haben. Sie schleppten es in ihre unterirdische Wohnung und bewirteten es und hofften, es werde einen der ihren heiraten und bei ihnen bleiben. Aber es verlangte nach Hause. Die Wichtel führten es auf die Wiese zurück, wo sie es gefangen hatten. Weil dort noch Heu lag, machte sich das Mädchen wieder an die Arbeit und ging dann nach Hause. Hier aber wurde es mit großer Überraschung und Freude empfangen und erfuhr mit Schrecken, dass es nicht etliche Stunden, sondern sieben Jahre bei den Wichteln gewesen war. (Wilhelm Neuhaus: Sagen und Schwänke aus dem Kreis Hersfeld und den angrenzenden Gebieten. Hersfeld 1922) Hier haben wir es zu tun mit einem Zeitsprung des Typ Missing Time, erlebt beim Besuch einer Zwergenwohnung. s. Zwerge / Zwergenreich Blick in eine andere Zeit? Im Werratal bei Wanfried, in einer Gegend, die als Elfengrund bekannt war, sahen Zeugen eines Tages ein schlossähnliches Gebäude aus dem Nichts auftauchen. Tor und Tür sprangen von selbst auf, ein goldbetresster Diener sprang die hohe Freitreppe herab und nahm einen Wagen, gezogen von merkwürdigen Ziegenböcken, in Empfang, der da herangefahren kam. In dem Augenblick, als der Wageninsasse die Zügel herauswarf, stand das ganze Schloss in einer einzigen sprühenden Feuergarbe. Der nächste Windstoß verwehte das Schloss, Wagen, Männer, Böcke, Hund und Flammenmeer. Und alles sah wieder wie früher aus, als ob nichts gewesen wäre. (Wilhelm Pippart: Der Brombeermann. Eschwege 1979) Himmel In zahlreichen Mythen rund um den Globus erleben Protagonisten beim Besuch des Himmels oder einer Himmelswelt einen Zeitsprung. s. Bilqula Indianer s. Sun Wukong s. Urashima Taro Höhle In zahlreichen Mythen erlebten Personen, die eine Höhle aufsuchten, einen Zeitsprung. s. Liu Tschen

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