Dienstag, 11. Mai 2010

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NAHUA
Größte indigene Volksgruppe in Mexiko mit gemeinsamer Sprache (Nahuatl). Zu den Nahua gehörten z.B. die Azteken.
Überlieferung: Der Mann, der keinen Kakaostrauch berühren durfte:
Die Mythe schildert einen Zeitsprung beim Besuch einer besonderen Örtlichkeit.
Ein Mann besucht für einige Wochen die Insel der Toten, wird dann von einem Vogel zurückgebracht und auf sein heimisches Bett gelegt.
Und am Morgen ist der Mann aufgewacht und hat alles seiner ... Frau erzählt.
"Ach, du hast nur geträumt", hat seine Frau gesagt, "du bist ja erst gestern auf das Fest im anderen Dorf gegangen, und nun willst du so lange Zeit im Totenreich gewesen sein!"
"Aber schau doch nur", hat der Mann gesagt, "wir mir der Bart gewachsen ist. Drüben haben sie keine Messer."
Und das muss man sagen: er hat einen drei Wochen alten Bart gehabt, und vorher hat er keinen Bart gehabt.
(Dieter Richter: Das Land, wo man nicht stirbt. Frankfurt a.M. 1982)
Seltenes Beispiel für eine Mythe mit dem Motiv Winning Time.

NERA
Held der irischen Mythologie. Erlebte einen Zeitsprung beim Besuch einer Elfenwelt / eines Elfenhügels. Blieb zuletzt für immer dort und gehört daher zum Motiv der Personen, die theoretisch wiederkehren könnten.
Seine Geschichte gehört zu den wenigen Beispielen von Winning Time und zum Motiv Raum-Zeit-Tor.
Echtra Nerai
Schrift aus dem 8. - 10. Jahrhundert.
"Echtra" = übersetzbar mit "Besuch einer Elfenwelt / Anderswelt".
Die Schrift ist Teil des Ulster Zyklus (auch Red Branch Cycle), einer Sammlung von Erzählungen mit zahlreichen andersweltlichen Motiven.
In einigen Quellen ist die Schrift mit Tain Bo Aingen identisch.
Erhalten ist sie als Manuskript Egerton 1782, fol. 71B von 1517.
Die Erzählung um Nera findet man auch im Yellow Book of Lecan (14. Jh.), und Fragmente im Liver Fergusiorum (1437-1440).
Haupthandlungszeit ist die des König Conchobor von Ulster und der Königin Medb von Connaught (Connacht / Cruachain - heutige irische Provinz Connaught) im 1. Jh.n.Chr.
Inhalt:
Königin Medb, ihr Gatte Ailil und viel Gefolge sind in Cruachain versammelt, um Samain, den Winteranfang, zu feiern. Man sitzt beieinander rund um den Kessel, in dem ein Mahl zubereitet wird. Es ist ein dunkler Novemberabend. Man vertreibt sich die Zeit bis zum Mahl mit makabren Spielchen mit Gefangenen, die man am Tag zuvor erhängt hatte. Nera verlässt mit einem der Gehängten die Schar und geht mit diesem zu einem der nahen Gebäude. Das aber ist merkwürdigerweise von einem "See aus Feuer" umgeben. Er geht weiter zu einem anderen Gebäude, und dieses sieht aus wie von einem "See aus Wasser " umgeben. Nera schaut zurück zum Platz, wo er seine Leute weiß, und ist erschrocken: alles ist zerstört und verbrannt worden und niemand mehr dort.
Dann sieht er eine merkwürdige Schar von Reitern, denen er neugierig folgt. Sie reiten in eine Art Höhleneingang. Er geht hinterher - und befindet sich im selben Moment in einer völlig fremden Landschaft, in einer ganz anderen Tages- und Jahreszeit. Er ging sozusagen mit einem Schritt von einer dunklen Novembernacht in einen hellen Sommertag.
Er wird zum Haus einer Elfenfrau, Angeni, verwiesen, in die er sich verliebt und die er spontan heiratet. Von ihr erfährt er, dass der Anblick des zerstörten Cruachain nur eine Zukunftsvivion gewesen sei.
Nach drei Tagen möchte Nera noch einmal nach Hause, um einige persönliche Dinge zu regeln, bevor er für immer in der Elfenwelt bleibt.
"Begib dich zu den Deinen," sagt Aingeni zu ihm, "sie sitzen noch um denselben Kessel beisammen, und das Essen ist noch nicht einmal vom Feuer genommen."
Er ist verwirrt, denn er weiß, dass er bereits seit drei Tagen in der Elfenwelt weilt.
"Wie kann ich erreichen, dass man mir glaubt, dass ich im Elfenhügel war?" fragt Nera.
"Nimm Sommerfrüchte mit dir", schlägt Aingeni ihm vor.
Zum Abschied teilt sie ihm noch mit, dass sie bereits schwanger von ihm sei und ihm einen Sohn gebären werde.
Wieder tritt er mit einem Schritt von "drüben" in seine Heimat. Zu seiner Verblüffung findet er tatsächlich die Seinen noch um den selben Kessel sitzen - ganz so, wie er sie verlassen hatte. Niemand will ihm glauben, dass er drei Tage lang im Elfenhügel geweilt habe, denn es seien ja nur ein paar Minuten vergangen. Doch er hat ja einen Beweis bei sich: Lauch, Schlüssel- und Butterblumen - ein "Wunder" mitten im kalten November. Endlich wird ihm geglaubt.
Nach einem Jahr geht Nera wieder zu seiner Elfenfrau und lernt seinen Sohn kennen.
Als er wieder zu den Seinen nach Hause kommt, erzählt er erneut von den schönen Ländern, in denen er war mit all den herrlichen Schätzen, der kostbaren Kleidung und der unerschöpflichen Speise. Noch ein drittes Mal geht Nera in den Elfenhügel.
Die Connachter aber, die immer wieder Auseinandersetzungen mit dem Elfenvolk gehabt hatten, wollen den Elfenhügel zerstören und die Schätze herausholen. Es gelingt ihnen auch - aber im Hügel finden sie weder fremde Reiche noch Nera und seine Elfenfamilie. Nera kam nie wieder und wird bis zum Jüngsten Tag nicht herauskommen.
(Rudolf Thurneysen: Die irische Helden- und Königssage bis zum 17. Jahrhundert. Halle 1921 +
Kuno Meyer: Echtra Nerai: The Adventures of Nera. In: Revue Celtique, Nr. 10, 1889)
Heute gibt es einen prähistorischen Ringwall - Rathcrogan - inmitten weiterer archäologischer Fundplätze im County Roscommon. Er gilt als "Rath (Ringwall) der Medb". Archäologische Ausgrabungen zeigten Spuren von zahlreichen Bauwerken auf dem künstlichen Mound und für hölzerne Strukturen nahe dem Mound aus verschiedenen Jahrhunderten. Ob hier jemals eine Residenz der Königin Medb stand, ist umstritten.
Nahe beim Rathcrogan gibt es die Höhle Oweynagat, die noch bis in die jüngste Zeit hinein als Eingang in die Anderswelt gehalten wurde. Es handelt sich um eine künstlich angelegte Struktur. Zwei der Steine enthalten Ogham-Inschriften, von denen eine lautet: "VRA/CCI/MAQI/MEDVII" (Fraech, Sohn der Medb).
(en.wikipedia.org/wiki/Rathcrogan)

Nuxalk: s. Bilqula Indianer

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