Dienstag, 11. Mai 2010

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Kanada
s. Bilqula Indianer
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Kärnten, Österreich
In Kärnten kennt man mehrere Sagen, bei denen Personen einen unerklärlichen Zeitsprung erlebten.

Sage 1:
Während der Hochzeit eines Mannes erschien plötzlich unter den Gästen ein Fremder. Dieser lud den Bräutigam ein, ihm vor das Haus zu folgen.
Sie waren erst wenige Schritte gegangen, so hatte die Landschaft mit einem Male ein verändertes Aussehen. Lag eben noch tiefer Schnee auf Wald und Feld, so prangte sie jetzt im schönsten Frühlingsgrün. Verwundert betrachtete der Bräutigam eine Weile diese Wandlung ...
Da gedachte jener, dass er zu den Hochzeitsgästen zurückkehren müsse und verabschiedete sich. Doch kaum hatte er ein paar Schritte getan, da kam ihm alles so gar fremd vor, so ganz anders die Häuser, anders die Tracht und die Sprache der Leute. Er betrat sein Haus, doch fremde Menschen kamen ihm daraus entgegen. Erstaunt sagte er den Leuten, dass er vor ganz kurzer Zeit von der Hochzeitstafel weggegangen sei und nannte seinen Namen. Da erinnerten sich alte Leute einer Sage, die sie erzählten gehört, dass vor vielen Jahren der damalige Besitzer des Hauses an seinem Hochzeitstag verschwunden sei, und dass man nie mehr von ihm vernommen habe. Als man sodann im Kirchenbuch nachsah, fand man, dass dies vor 200 Jahren geschehen war.
(Georg Graber: Sagen aus Kärnten. Leipzig 1927)

Sage 2:
Auf einem Berg waren Mäher und Heurecherinnen an der Arbeit. Mittags wurde Rast gemacht und eine junge Dirn stieg etwas weiter hangaufwärts, um die schöne Aussicht zu genießen.
Da gewahrte sie an der Rückseite des Felsens eine kleine offene Tür.
Sie trat ein und kam in ein kellerartiges Gemach. Als sie wieder hinausgehen wollte, war die Tür verschlossen. Missmutig legte sie sich hin und fiel in Schlaf.
Als sie erwachte, stand die Tür schederweit offen, und sie trat ins Freie. Doch wie erstaunte sie, als sie auf der Wiese nicht mehr die Leute von vorhin erkannte, sondern lauter fremde Gesichter sah. Sie ging nun zum Bauern; dieser schlug ein Kreuz um das andere, berührte sie und überzeugte sich endlich, dass sie ein lebendes Wesen und kein Geist sei. Da erfuhr sie erst, dass sie gerade am Jahrestag ihres Verschwindens zurückgekehrt sei und also ein Jahr im Schönofen geschlafen habe. Die Felsentür blieb seitdem verschlossen und unauffindbar.
(Georg Graber: Sagen aus Kärntne. Leizpig 1927)

Sage 3:
Der gedrehte Stein
Bauernknechte waren dabei, in der Nähe des "gedrehten Steins" Almgras zu mähen. Während der Rast ging Mirtl in Gedanken an seine Braut ein wenig umher und stieß aus Versehen mit dem Kopf an den gedrehten Stein.
Wie er aufschaute, da war im Stein ein kleines Türlein aufgesprungen, und ohn viel zu denken, wie es seine Art war, ging er hinein. Er erreichte einen felsigen Gang, dann kam er in einen großen Saal - da blinkte es von eitel Gold und Silber. Eine schöne Frau kam ihm entgegen und wies ihm einen silbernen Sessel an. Er setzte sich verwundert nieder und sah mit offenem Mund und offenen Augen auf die Herrlichkeit. Im Handumdrehen schlief er dann ein.
Nach einer Weile erwachte er und dachte: "Herrschaft! Da verschlaf ich in dem G'schoss und die Mannder schlagen die Mahd ohne mich zusammen." Da polterte er hinaus und trug dabei noch einige Beulen davon, die scharfe Alpenluft aber frischte ihn bald auf. "Han i deachta wohl tramt", und er schaute sich um, der Stein war grau und glatt wie zuvor.
Von einem Türlein nichts mehr zu sehen. Dann ging er zur Almwiese. Aber kein Mäher war zu sehen. Eilig stieg er bergab zum Bauernhof. Der Großknecht wusch sich gerade am Hausbrunnen.
"Jessas, du bist's, Mirtl! Ja wo wärst denn die sieben Jahr? Eppa gar bei die Ungr'schen drent?" Nun kann man sich denken, dass dem guten Mirtl, der ohnedies kein Kirchenlicht war, der Verstand schier stehenblieb.

Der gedrehte Stein soll sich im Lavanttal befunden haben auf der Koralpe. Es war ein Eingang zu einem "Schatzgewölbe", so glaubte man, weil mal eine Tür am Stein zu sehen war und dann wieder nicht. Auch habe der Stein sich drehen können und man habe kleine Männchen heraus- und hereintreten sehen.
(Georg Graber: Sagen aus Kärnten. Leipzig 1927)

Sage 4:
Ein Knecht ging mit einer Sense auf eine Almwiese nahe des Spitzlofens, einer Felswand im Kaltwinkel, mähen. Als er beim Spitzlofen vorüberging, bemerkte er eine Tür. Er wunderte sich, denn hier hatte es sein Lebtag lang keine Tür gegeben.
Er hing seine Sense auf und trat ein. In einem großen Saal blickte er einige Male neugierig umher und verließ dann wieder den Raum. Wie er heraustrat, fand er zu seinem Erstaunen seine Sense nicht mehr. Auf dem Boden aber lag an der Stelle, an der er sie abgestellt hatte, eine ganz verrostete Sense ohne Griff. Er dachte, dass ihm jemand einen Possen gespielt habe, aber als er nach Hause ging, kannte ihn niemand. Nach langem Hin- und Herreden stellte sich heraus, dass er offenbar hundert Jahre in der Felsenhöhle verbracht hatte.
(Georg Graber: Sagen und Märchen aus Kärnten, Graz 1935)
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Kyffhäuser
Bergrücken südöstlich des Unterharzes an der Grenze Thüringens zu Sachsen-Anhalt.
Der Berg wird in Sagen und Überlieferungen in Zusammenhang gebracht mit Zeitschläfern, Zeitreiseereignissen im Sinne von Missing Time, Besuch des Berginneren mit Zeitsprungeffekt, Zeitsprungerlebnissen in Gegenwart von Zwergen und möglichen Begegnungen mit Zeitreisenden.

Zeitschläfer im Berg:
Im Kyffhäuser schlafe, so der Volksglaube, ein Kaiser bis in ferne Zukunft. Dann aber werde er wieder herauskommen.
Anfangs wurde diese Überlieferung auf Friedrich II. bezogen, den Enkel des Friedrich Barbarossa. Schon bald nach dem Tod des Kaisers in Apulien in 1250 und seiner späteren Beisetzung in Palermo tauchte das Gerücht auf, er sei gar nicht gestorben. Ein Spruch einer der seit der Antike bis ins Mittelalter orakelnden Sibyllen, den man auf Friedrich den II. bezog, schürte das Gerücht noch mehr und verbreitete es in Süditalien und Sizilien:
Verborgenen Todes wird er die Augen schließen und fortleben;
tönen wird es unter den Völkern: "Er lebt und lebt nicht!"
Mehrmals tauchten Hochstapler auf, die sich als den wiedergekehrten Kaiser Friedrich ausgaben und viele Menschen damit narrten. So tauchte 1284 ein angeblich aus dem Zeitschlaf erwachter Kaiser Friedrich in Lübeck auf, ein anderer "falscher Friedrich" war Bruder Heinrich in Colmar. 1295 tauchte in Oberdeutschland ein wiedergekehrter Friedrich auf, der in Esslingen verbrannt wurde, als man ihn entlarvte. Der bekannteste wiederkehrende Friedrich aber war wohl Tile Kolup.
Das früheste bekannte schriftliche Zeugnis dieser Überlieferung stammt aus einer Thüringischen Chronik von 1426, die den schlafenden Kaiser Friedrich II. erwähnt. Der Verfasser, der Eisenacher Stiftsgeistliche Johannes Rothe, fügte hinzu, der schlafende Kaiser lasse sich von Zeit zu Zeit einmal vor Zeugen sehen.
Das "Volksbüchlein von Kaiser Friedrich" von 1519 beschrieb erstmals den verstorbenen Kaiser als im Kyffhäuser hausend, bezog dies jedoch auf Kaiser Friedrich Barbarossa. Beide Kaiser wurde in der Folgezeit miteinander verwechselt und munter durcheinandergeworfen.
Eine Flugschrift aus dem Jahr 1537 spricht vom schlafenden Kaiser im Berg. Ein Schafhirte habe im Berg den Kaiser getroffen, der ihm seine Wohnung darinnen zeigte sowie seine Waffen, Harnische, Schwerter und Büchsen, mit denen er, wenn er wiederkehre, das Heilige Grab zurückerobern wolle.
Etwa 1543 heißt es im "Gespräch eines römischen Senators und eines Teutschen", der Kaiser habe seine Wohnung nicht im Schloss, sondern nach Meinung Vieler in Kyffhäuser, wo er sich zuweilen den Schafhirten zeige.
1666 schrieb Prätorius in seiner "Weltbeschreibung", er habe von alten Leuten in Thüringen gehört, der Kaiser Friedrich sitze tief unter der Erde in einem Berg auf der Bank bei einem runden Tisch und schlafe und habe einen langen grauen Bart, der bis auf die Erde gewachsen sei. In einem späteren Werk, 1680 erschienen, schrieb Prätorius vom schlafenden Kaiser Friedrich I., der im Kyffhäuser schlafend sitze, wo ihn ein Schafhirte fand, den der Kaiser fragte, ob die Raben noch um den Berg flögen. Als der Schafhirte diese Frage bejahte, meinte der Kaiser, dann müsse er wohl noch weitere hundert Jahre schlafen.
1696 wiederholte Johann Hoffmann in seinem "Schulprogramm" all diese Gerüchte und fügte dem noch hinzu, dass vor gut 30 Jahren ein Bauer aus dem Dorf Reblingen Korn nach Nordhausen habe fahren wollen. Er wurde unterwegs von einem kleinen Männchen in den Kyffhäuser geführt, wo er gebeten wurde, sein Korn auszuschütten und sich dafür die Säcke mit Gold zu füllen. Der Bauer sah dort den schlafenden Kaiser sitzen, dieser sei aber ganz unbeweglich gewesen, wie versteinert.
1816 hatte der schlafende Kaiser - nun Friedrich Rotbart - seinen Weg in die Deutschen Sagen der Gebrüder Grimm gefunden als im Kyfhäuser ruhend, was danach in zahlreichen weiteren Sagensammlungen aufgegriffen wurde. Ludwig Bechstein verarbeitete den Stoff in "Der Schmied von Jüteborg", einem Volksmärchen, in dem der Schmied am Ende seines Lebens zu Kaiser Friedrich in den Kyffhäuser marschierte, um mit diesem per Zeitschlaf auf die Zukunft zu harren.
Immer wieder wurde der schlafende Kaiser im Kyffhäuser Thema von Dichtungen und Liedern, so 1806 im Gedicht "Der Schäfer und Kaiser Rotbart" von Carl Philipp Conz oder 1817 in Friedrich Rückerts "Der alte Barbarossa". Die 1819 erschienene Dichtung "Rip van Winkle" des Washington Irving soll eventuell auf der Thematik um den im Kyffhäuser schlafenden Kaiser basieren.
1844 schrieb Heinrich Heine mit "Deutschland: Ein Wintermärchen" eine Persiflage auf die Barbarossa-Sehnsucht.
Heute kündet von diesen Überlieferungen noch immer das Barbarossadenkmal auf
den Ruinen der Reichsburg Kyffhausen. Es wurde 1880 - 1896 erbaut und ist nach wie
vor ein beliebtes Ausflugsziel.
Auf dem Kyffhäuser kennt man zudem die Barbarossahöhle bei Rottleben. Laut Volksglauben soll man darin mit viel Vorstellungsvermögen den Kaiser sehen können, wie er auf seiner Bank sitzt und schläft.
(Camilla G. Kaul: Friedrich Barbarossa im Kyffhäuser. Köln, Weimar, Wien 2007 +
Ulrike Kammerhofer-Aggermann: Sagenhafter Untersberg. Salzburg 1991-1992)

Sagen über den Besuch des Kyffhäusers und des schlafenden Kaisers:

Der Bergmann und der Mönch
Ein Bergmann traf auf dem Kyffhäuser eine Gestalt, die er für einen Mönch hielt. Diese Gestalt nahm ihn mit in den Berg und führte ihn auf einen stillen Platz, rings von hohen Mauern eingeschlossen. Hier zog er mit seinem Stab einen Kreis auf die Erde, in den beide Männer traten. Dann las er aus einem Buch lange Gebete ab, die aber der Bergmann nicht verstand. Auf einmal rollte leiser, unterirdischer Donner, der Kreis erbebte, löste sich ab - langsam sanken die beiden in die Tiefe, bis sie in einem Gewölbe ankamen.
Dort traten sie aus dem Zauberring, der sich sofort wieder erhob.
Der "Mönch" öffnete mit einem Gegenstand, den der Bergmann für eine Springwurzel hielt, ein metallenes Tor, und beide kamen in eine runde Kapelle von wunderbarer Pracht mit spiegelglattem Boden und funkelnden Geräten. Dann passierten sie erneut eine Tür, hinter der sie einen schlafenden Kaiser sahen.
Rückwärts gings nun ... Der Kreis senkte sich geräuschlos; die beiden Männer traten in den Ring, und sanft wurden sie zur Oberwelt emporgehoben.
Beim Abschied schenkte der "Mönch" dem Bergmann zwei Stangen eines Metalls, das später niemand zu analysieren und bestimmen vermochte. Es stammte aus dem Raum mit dem spiegelglatten Boden und funkelnden Geräten, und es wurde lange Zeit in der Familie des Bergmanns verwahrt.
(Ludwig Bechstein: Der Sagenschatz und die Sagenkreise des Thüringer Landes. Hildburghausen 1835-1838, Bd. 4: Kyffhäusersagen, 1838)

Das Innere des Kyffhäuser wird in verschiedenen Sagen beschrieben. Ein typisches Beispiel:
Unten im Berg ist's herrlich und alles strahlt von Gold und Edelsteinen, und ob's auch eine unterirdische Höhle ist, so ist's doch hell drin wie am sonnigsten Tag. Die prächtigsten Bäume und Sträucher stehen da und mitten durch das Paradies fließt ein Bach, und wenn man aus dem eine handvoll Schlamm nimmt, so wird er gleich pures Gold ...
Ein Hirte ist mal am Johannistag, als der Berg offen stand, hineingekommen und hat staunend die ganze Herrlichkeit gesehen; da hat ihm ein Reiter gewinkt, er solle die Pferdesemmeln einstecken; das hat er getan, und als er zu Hause ankam, ist's Gold gewesen.
Anwohner des Kyffhäusers kannten eine Stelle, wo man um Mitternacht eine Hand mit einer Laterne hin- und herwandern sehen könne.
All dies erinnert auffallend an das Innere der Elfenhügel der keltischen Sagen, deren Besuch mit Zeitsprüngen verbunden sein kann.

Zeitsprünge mit Missing Time

Das Brautpaar im Berg
Ein Brautpaar, das zum im Berg schlafenden Kaiser in die Höhle gelangte, um sich Geräte für die Hochzeit zu leihen, wurde freundlich aufgenommen, beköstigt und mit einem Korb Geschirr entlassen. Als es zurückkehrte, waren jedoch zweihundert Jahre verflossen, während sie nur wenige Stunden im Berg verbracht hatten.

Der Ziegenhirt
Ein Hirte, der eine verlorene Ziege suchtend in die Gesellschaft der Ritter des im Berg schlafenden Kaisers geriet und mit ihnen trank, glaubte, er habe sich nur kurze Zeit dort aufgehalten. Aber bei seiner Heimkehr fand er, dass inzwischen zwanzig Jahre vergangen waren.

Die erwachsene Schwester
Ein Knabe, der seine Viehherde am Kyffhäuser weidete, traf dort einen Zwerg, der ihn mit in den Berg nahm. Dort sah der Knabe einen schlafenden Kaiser, der aber mit ihm redete und ihm Kieselsteine schenkte. Der Knabe wurde vom Zwerg wieder aus dem Berg herausgeführt und trat nun flugs den Heimweg zum Dorf an.
Als er bei einbrechender Nacht ins Dorf kam, begegnete ihm ein hübsches Mädchen von etwa zwanzig Jahren, das ihm seltsam bekannt vorkam. Er fragte die junge frau nach ihrem Namen und sie antwortete: "Ich bin die Schäfer-Änne."
"Die Schäfer-Änne?" rief er bestürzt, und hastig fuhr er fort: "Hast du noch Geschwister?"
Kummervolll antwortete das Mädchen: "Einen Bruder hab ich noch gehabt, der aber ist seit fünfzehn Jahren verschollen. Er hatte damals die Herde nach dem Kyffhäuser getrieben. Die Herde kehrte wohl am Abend zurück, aber mein Bruder nicht."
Da fiel der Knabe der nun schon groß gewordenen Schwester um den Hals und erzählte ihr, wie es ihm ergangen war. Und wie freuten sich erst die Eltern, dass sie ihren Sohn wiederhatten! Ihre Augen wurden größer und größer, als er die Kieselsteine aus seinem Ranzen auf den Tisch schüttete - denn alle waren von purem Golde.

(Ernst Karl Wenig: Thüringer Sagen. Rudolstadt 1992 +
Ludwig Bechstein: Der Sagenschatz und die Sagenkreise des Thüringer Landes. Hildburghausen 1835-1838, Bd. 4: Kyffhäusersagen. 1838

Deutet auch folgende Sage einen Zeitsprung an, diesmal erlebt von einem Tier?
Einem Hirten, der Schweine am Kyffhäuser hütete, verlief sich ein Stück seiner Herde. Erst nach drei Tagen fand er das Tier wieder und sah es sich aus einer Kluft in der Bergburg herauszwängen, was schwierig war, denn es war in der Zeit eine rechte Fettsau geworden; vorher war sie mager und jetzt war sie so feist, dass sie schwabbelte.
(Ernst Karl Wenig: Thüringer Sagen. Rudolstadt 1992)

Begegnung mit Zeitreisenden?
In Kelba, nahe dem Kyffhäuser, erlebte eine Frau etwas, das man zwar allgemein als "Spuk" bezeichnet, sich aber ebensogut als Begegnung mit einer zeitreisenden Person vorstellen ließe:
Ich stand auf der Diele. Da öffnete sich die Haustür und herein trat ein grundhässliches Zigeunerweib. Verblüffenderweise verschwand die so unerwartet aufgetauchte Person einen Augenblick später; für die Zeugin sah es so aus, als sei sie im Steinbelag des Fußbodens versunken.
In einem anderen Beispiel hatten Fuhrleute aus Sittersdorf Granitsteine vom Steinbruch an der Rothenburg am Kyffhäuser geholt. Es war schon dunkel, als sie auf dem Heimweg waren. Urplötzlich, wie aus dem Nichts, standen vor ihnen mitten auf dem Weg kleine Gestalten mit Laternen in der Hand, und ehe sie richtig darauf reagieren konnten, verschwanden die kleinen Kerle im Nichts, aus dem sie erschienen waren.

All diese Motive - der bis in die Zukunft im Berg schlafende Kaiser, der Besuch des Bergesinnern, verbunden mit einem Zeitsprung, die Begegnung mit aus dem Nichts auftauchenden oder dorthin verschwindenden Gestalten - haben etwas mit Zeitanomalien zu tun, so wie dies auch bei anderen Bergen der Fall ist.
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